Freitag, 11. Oktober 2013

"Fashion Hero" auf Pro7

Viele Erwartungen, Vorfreude und Begeisterung. Ich konnte Mittwoch kaum abwarten und saß 20:15 pünktlich am Fernseher. Doch wie ist die Meinung zur Sendung danach? Leicht enttäuschend.

Natürlich ist es schwer Mode und Design im allgemeinen Fernsehen für die breite Masse zugänglich zu machen. Nicht jeder Zuschauer ist ein begeisterten Modeprofi. Und diese breite Zielgruppe (der Mainstream) ist zu spüren. Die Sendung ist modisch auf keinem hohen Niveau.
Bei den Mentoren fängt meine Kritik an. Außer schön anzusehen sind diese nämlich unnötig. Claudia Schiffer sieht gut aus aber kann weder die Einkäufer überzeugen noch hilfreiche Tipps in Sachen Mode geben. Eher hatte ich den Eindruck, dass die Kollektionen allgemein beschönigt gelobt werden. Über manche Kommentare kann man nur Lachen. Völlig unauthentisch! Und Trend affin scheinen die Mentoren auch nicht zu sein. Man kann Neon nicht als innovativ und einfaches Jäckchen das mit Farbe besprüht und irgendwie zusammengepuzzelt wurde, detailreich nennen. Und auch die Anmerkungen während der Show erinnern mich eher an Verkaufsfernsehen sowie die eingeblendeten Kommentare, welcher Figur dieses Kleid schmeichelt.
Neben den Mentoren und dem Moderator sind die Einkäufer von S.Oliver, Karstadt und ASOS die einzigen ehrlichen, modeaffinen und authentischen Personen der Sendung. Sie tragen eine enorme Verantwortung und kaufen eine Kollektion auch wirklich nur, wenn sie von ihr überzeugt sind. Sie scheinen mir die einzigen die Bekleidung von Mode unterscheiden können.
Der kommerzielle Aspekt ist von Anfang an der zentrale Kern der Show. Die Sendung wurde vor einigen Monaten aufgezeichnet, damit die Kollektionen produziert werden können und direkt im Anschluss an die Sendung online erhältlich sind. Und wen wundert es- nach der Show sind einige Internetseiten teilweise abgestürtzt. Auch die Preise führen in die Irre. 80.000 Euro mögen sich viel anhören aber für den Designer bleibt weniger als man annimmt. Und die Qualität ist auch dem Kaufpreis entsprechend. Es handelt sich nicht um hochwertige Designermode. Natürlich ist die Show eine Chance und eine Möglichkeit an Einkäufer zu kommen. Trotzdem wird Mode in ein falsches, kommerzielles Licht gerückt.
Das Bild der deutschen Nachwuchsdesigner und Modebrange wird völlig falsch dargestellt. Eine Unterhaltungssendung- aber modisch nicht ernstzunehmen.

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