Mittwoch, 9. Oktober 2013

Weiße Sportsocken- Hot or Not?

Liebe Designer was habt ihr euch dabei nur gedacht?
Weiße Tennissocken überfluten die Straßen Paris, New Yorks und London. Blogger tragen sie, Models auf den Laufstegen oder Mode-Journalisten in der Front-Row. Designer machen es vor und die gesamte Modemeute folgt hörig.
Aber Moment- das hat doch nichts mehr mit individuell sein zu tun. Obwohl heute doch das höchste Ziel diese Individualität und das Abgrenzen ist. Mode ist das Werkzeug, doch jedem Trend hinterherhetzen, wiederspricht dem doch sehr.
Viele werden vielleicht antworten Mode soll Spaß machen, aber Mode zeichnet sich auch durch Stil und durch eigenen Geschmack aus. Wenn ich jedem Trend hinterherhetze ohne meinen Verstand von Schönheit und Stil zu gebrauchen, ende ich dort wo der Mainstream beginnt. Modedesigner sind keine Geschmacksdiktatoren mehr und wir haben heute unzählige Möglichkeiten, Trends auszulassen und auf andere auszuweichen.
Als Blogger spielen Trends natürlich eine wichtige Rolle für mich. Aber Designer, nur weil sie einen hohen Ruf und Stellung haben, beschönigt für die Idee der Sportsocke zu loben? Nein. Wenn wir uns alle von Designern als Geschmacks-Vorgeber beeinflussen lassen, enden wir sozusagen in der Unindividualität und verlieren unseren eigenen Stil.
"Modern ist was man selber trägt, unmodern was die anderen tragen". Wir werden jede Saison von Trends überschüttet. High-Street Labels wie H&M bringen nahezu wöchentlich neue Kollektionen. Das ist weder nachhaltig und umweltbewusst, noch kann es Stil und Klasse fördern.
Mode ist unglaublich schnell und kurzlebig geworden. Aber wieso lassen wir dies zu?
"Mode ist gemacht um unmodern zu werden". Dies steht zwar fest aber, dass dieser Effekt in wenigen Wochen schon eintreten wird- macht doch keinen Spaß oder? Ich will meine neuen Klamotten nicht nach einem Monat im Kleiderschrank verbannen und darauf hoffen, dass der Trend bald wiederkommt und niemand bemerkt, oh Schreck, dass ich noch die Trends der letzten Saison liebe. Sogar Gaultier sagte: "In der Modewelt wird von dir erwartet, dass du hasst, was du zuvor geliebt hast. Ich kann das nicht".
Außerdem scheint es als müsste Mode immer unmöglicher, verrückter, sinnloser und durchgeknallter werden. Designer wollen innovativ sein. Es wird kritisiert, dass ein Trend schon mal da war. Aber die Möglichkeiten völlig neuer Trend, sind heute eben eingeschränkt. Diese Erwartungshaltung, was ganz Neues sehen zu wollen, führt uns zu Trend wie diese Tennissocken die zu schicken Kleidern zu kombinieren sind. Auf dem Laufsteg kann man dies wohl noch mit "Mode ist Kunst" verteidigen. Aber wie soll der Trend auf der Straße aussehen? Ich bin zwar absolut kein Vertreter der Ansicht, dass Mode immer schön sein muss. Trotzdem, bis der Trend bei der Masse angekommen ist, ist er erstens schon wieder vorbei und zweitens Mainstream weil tausende Blogger und Modemenschen ihn in die Welt propagieren.
Und dann wird dieser "modisch-sein-wollen" Druck ausgeübt. Kann man den Protest, nicht an einem Trend mitzumachen wie alle anderen, Trendmüde nennen?
Nein liebes Modevolk wir sind nicht unmodisch, nur weil wir keine Tennissocken tragen, wir haben einfach nur unseren individuellen Geschmack noch nicht verloren!


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